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Bünder Fahrlehrer trainiert Motorradfahrer auf Rennstrecken in ganz Europa
„Motorrad fahren ist das Schärfste überhaupt!“ das steht für Jens Pratzka aus Bünde fest. Bei so viel Begeisterung ist es kein Wunder, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Als Fahrlehrer bringt er in Bruchmühlen Anfänger auf die zwei schnellen Räder, als Kawasaki - Instruktor verhilft er Könnern und Profis auf Rennstrecken in ganz Europa zu mehr Perfektion.
Angefangen hat alles vor mehr als zwanzig Jahren, als Pratzka nach ersten Sandkuhlen- erfahrungen auf 250er Enduros das erste Mal auf einem „richtigen« Motorrad saß, einer Honda CBX 1000. Die gehörte Ende der 70er Jahre mit ihren 105 PS zu den schnellsten Serienmotorrädern: »Eine Wahnsinnsbeschleunigung, im ersten Gang fuhr die schon 100, « erinnert sich Pratzka an sein Schlüsselerlebnis. »Von dem Moment an war ich einfach infiziert.«
Bis er Fahrlehrer wurde, verging allerdings noch einige Zeit. Zunächst machte er eine Lehre als KfZ-Mechaniker und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Aber seine Berufung war das nicht: „Vor allem im Sommer hatte ich keine Lust, bis in die Puppen zu schrauben. Ich wollte viel lieber fahren.“ Mit 27 Jahren zog er die Konsequenz und machte eine Fahrlehrerausbildung. Ein gutes Jahr später war er selbständiger- Fahrlehrer in Bruchmühlen
Nebenher nahm er bei jeder Gelegenheit an Perfektionstrainings des Motorrad Action Teams teil, eine Investition die sich gleich mehrfach auszahlte. Zum einen nahm das eigene Können kontinuierlich zu, was Pratzka nicht nur mit Spaß am Fahren sondern auch immer mehr Fahrschüler bescherte. Zum anderen lernte er dabei Dr. Christoph Scholl kennen, einen eng mit der Motorrad - Rennszene verbundenen und selbst rennerfahrenen Arzt. Der zeigte sich von Pratzkas Können so begeistert, dass er ihm 1996 die Fahrerausbildung für den ADAC – Jugendcup übertrug. „Das war total Klasse,“ erinnert sich Pratzka fröhlich grinsend. »Mit der Honda CBR 600 fährst du vorneweg und siehst so ‘n paar führerlose Aprilias hinter dir. Die 14-Jährigen sind noch so klein - wenn die sich auf die Maschine ducken, siehst du die gar nicht mehr.“
Noch im selben Jahr übernahm der Bünder auch die Leitung einiger Sportfahrertrainings und bildete dabei sogar für das Fernsehen aus: Zwei seiner ehemaligen Schüler kann er jetzt als Testfahrerin und Moderator von »Motobike« auf einem deutschen Sportsender sehen. Auch der Sprecher von Kawasaki, Henning Schrader, war 1997 bei einem der Sportfahrertrainings dabei und war so beeindruckt, dass er Jens Pratzka gleich als Instruktor ins Kawasaki-,,Green Team“ holen wollte. Der ließ sich angesichts seines chronisch überfüllten Terminkalenders zwar erst ein wenig bitten, konnte schließlich aber doch nicht wiederstehen.
Als Instruktor führt er heute Perfektionstrainings in Deutschland, Frankreich, Holland, Österreich, Spanien und Tschechien durch. »Auf den Rennstrecken treffe ich immer wieder alte Schüler“, freut er sich über die langfristigen Erfolge. Auch so mancher in der Szene bekannte Profi-Rennfahrer ist darunter.
Als Instruktor kann er immer wieder die schnellsten Motorräder fahren
Bereut hat er seine Entscheidung auch deshalb nicht, weil er als Instruktor immer wieder die Gelegenheit hat, die schnellsten Motorräder zu fahren und auch noch dafür bezahlt zu werden. Wer etwa eine Kawasaki ZX 12 R kauft, bekommt angesichts einer Leistung von 185 PS das Perfektionstraining gleich dazu. »Als ich die bei der Trainingsvorbereitung das erste Mal gefahren bin, wollte ich gar nicht wieder absteigen,“ erinnert sich Pratzka mit leuchtenden Augen. »Die beschleunigt in sieben Sekunden auf 200, das ist fast so schnell wie ein Formel 1 -Wagen.“
Wesentlich beschaulicher geht es in seiner Bruchmühlener Fahrschule zu. In Bünde und Umgebung gibt es schließlich keine Rennstrecken und die Schülerinnen und Schüler müssen erst einmal die Grundlagen des Motorrad fahrens lernen, bevor an die höheren Weihen zu denken ist. Dafür hat Jens Pratzka hier für jede Stimmungs-, Wetter- und Straßenlage ein anderes Motorrad in der Garage stehen. Auch in seiner Freizeit fährt er so leidenschaftlich gern, dass davon garantiert keins Rost ansetzt.